''Der Himmel strahlend ausgespannt, Die Erde zu umfangen, Und sie verjüngt ihm zugewandt Mit jubelndem Verlangen, Allum zu blütenreicher Pracht Geschwellt die Knospentriebe, Zum Leben jed´ Gefühl erwacht- O Lenz, dein Hauch ist Liebe!''
Ein Gedicht von Martin Greif
Der ewiger Wechsel der Jahreszeitenhat mich schon immer fasziniert. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich als Kind sehnsüchtig auf den Frühling gewartet habe oder wie ich im Herbst mit den farbigen Blättern spielte.
Frühling und Herbst sind bis heute meine Lieblingsjahreszeiten, hier fühle ich mich besonders vital und kraftvoll. Ich liebe es zu beobachten, wie die Natur im Frühjahr mit voller Kraft wächst und sich entfaltet, im Herbst die bunten Blätter fallen lässt und sich dann langsam in den winterlichen Schlaf zurückzieht.
Die zwei Jahreszeiten spiegeln für mich am intensivsten den natürlichen Wechsel. Kommen und Gehen, Wachstum und Verfall, Stärke und Schwäche, Helligkeit und Dunkelheit wie Yin und Yang, zwei gegensätzlichen Kräfte, die sich ständig vervollständigen, unterstützen und aufbauen.
Der Frühling ist eine Jahreszeit, in der sich die Natur mit der jugendlichen Kraft in alle Richtungen ausdehnen möchte. Diese expandierende Energie erinnert mich an ein Kind, das mutig und neugierig immerzu die Grenzen erweitern will und sich instinktiv neue Wege zum Wachstum und zur Entwicklung sucht. Diese explosive Kraft begeistert mich immer wieder aufs Neue und inspiriert mich zu neuen Visionen und Projekten. Meine Seele, mein Geist und mein Körper erwachen wie die Natur aus dem Winterschlaf, was sich durch einen Bewegungsdrang, Begeisterung und Lust zu neuen Erfahrungen äußert.
Die Sonne erstrahlt mein Gesicht, ich genieße die angenehme Wärme, die sich in meinem Körper ausbreitet. Die Sonnenstrahlen und das intensive Licht, wirken auf mich wie ein Lebenselixier. Ich fühle mich vitaler und lebendiger, identisch der Natur um mich herum. Ich genieße die Geräusche des zarten Windes, der Insekten und der zwitschernden Vögel. Die zarte und saftige grüne Farbe der jungen Blätter wirkt sich auf meine Augen entspannend und wohltuend aus. Die blühende Wiese erfreut mein Herz. Ich nehme überall die Lebensfreude, Glückseligkeit, Begeisterung und Fülle wahr, was genau meinem innerlichen Sein entspricht. Deswegen fühle ich mich in dieser Jahreszeit besonders gut.
Achtsamkeitsübungen in der Natur
Wurzeln in den Waldbaden wachsen lassen.
Das ist eine Übung aus Qi Gong, die Deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt lenken sollte.
1. Suche einen schönen Platz in der Natur, wo Du gut und stabil stehen kannst.
2. Nehme eine Qi Gong Haltung ein: Die Beine schulterweit auseinander, die Knie leicht gebeugt und das Becken leicht nach vorne gekippt, so dass der untere Rücken und die Schultern entspannt blieben.
3. Die Hände halte vor dem Bauchnabel mit den Handflächen in Richtung zur Erde. Jetzt stellte Dir vor, dass aus Deinen Füßen lange Wurzeln in den Waldboden wachsen. Die Aufmerksamkeit richtete auf die Füße und die Erde.
5-4-3-2-1
1. Setze Dich an einem schönen Platz in der Natur. Dabei atme tief und ruhig ein und nehme die Umgebung mit allen Sinnen wahr.
2. Nehme 5 Dinge bewusst wahr
3. Nehme 4 Geräusche mit geschlossenen oder geöffneten Augen bewusst war
4. Konzentriere Dich welche 3 Empfindungen Du an Deinem Körper spürten (z.B. Temperatur, Beschaffenheit des Bodens, Herzschlag, Bauchgeräusche, Verspannungen usw.)
5. Nehme 2 Gerüche bewusst war und 1 Geschmack auf der Zunge.